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Die lernOS Convention ist das Top-Event zu Wissensmanagement und lernenden Organisationen im deutschsprachigen Raum. Sie fand am 2. und 3. Juli statt und wurde auch dieses Jahr wieder als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Es gab somit die Möglichkeit vor Ort auf der Burg Nürnberg teilzunehmen oder auch Remote, als Online-Event.

Fokus auf Künstliche Intelligenz und Lernen

Das Hype-Thema in diesem Jahr stand auch bei der loscon im Mittelpunkt: KI, hier allerdings unter dem Aspekt Wissen und Lernen. Das Motto der Veranstaltung lautete Generative KI als Wissensgefährten. Im Zentrum stand die Frage, wie wir die Generative KI (GenAI, z.B. ChatGPT, Microsoft Copilot) in den Alltag unserer Wissensarbeit integrieren können, um dadurch produktiver und kreativer zu werden.

Zwei Blickrichtungen auf Generative KI

In den Vorträgen und Workshops wurde das Thema aus 2 unterschiedlichen Blickrichtungen betrachtet:

Lerngruppen als Schlüssel zum Erfolg

Eine wesentliche Erkenntnis, die sich in mehreren Veranstaltungen und Erfahrungsberichten in ähnlicher Weise sehr deutlich gezeigt hatte: Das Aneignen von Skills und Wissen zum Thema KI ist am erfolgreichsten, wenn dies gemeinsam mit anderen „Wissensgefährten“ erfolgt. Lerngruppen, die sich regelmäßig treffen und dabei ihre Erfahrungen austauschen, sich gegenseitig anregen, motivieren und Tipps geben, scheinen offenbar ein geeignetes Lernumfeld darzustellen. Das berichteten sowohl Teilnehmer wie auch Organisatoren eines offenen Onlinekurses (MOOC) im Mai und Juni dieses Jahres, der auf der Grundlage des ersten Entwurfs eines lernOS-Künstliche Intelligenz Leitfadens umgesetzt wurde.

Die Kunst des richtigen „Promptens“

Ein Schlüssel zum Erfolg im Umgang mit generativer KI, ist derzeit das richtige „Prompten“. Gemeint ist damit, die Erstellung von Anfragen und Dialogen im Zusammenspiel mit der generativen KI. Die Ergebnisse, die eine KI für seine/n Anwender/-in erstellt, hängen sehr stark davon ab, wie gut oder schlecht ein Prompt ist. Unerfahrene Nutzer gehen hier noch so vor, wie man das von Internet-Suchmaschinen gewohnt ist und geben nur einige wenige Stichwörter ein. Deutlich bessere Ergebnisse erzielt man, wenn man wie zu einem Menschen schreibt und spricht. Das Vorgehen bedarf der Übung und der Umgewöhnung. Der Begriff „Prompt Engineering“ hat sich hier auch schon etabliert.

Weiterführende Informationen und praktische Tipps zur effektiven Nutzung von Microsoft Copilot finden Sie in diesem Blogbeitrag.

Spannende Abendveranstaltung: Das Prompt Battle

Bei der Abendveranstaltung am ersten Tag wurde, passend zum Thema, ein Prompt Battle durchgeführt. Dabei traten verschiedene Teilnehmer gegeneinander an, die mit Hilfe einer generativen KI zur Bilderzeugung Aufgaben umzusetzen hatten. Das Publikum bewertete dann das Ergebnis durch Akklamation.

Vielfältige Anwendungsfälle für KI im Lernen

Fast unüberschaubar ist die Fülle an möglichen Anwendungsfällen und Einsatzgebieten für die Nutzung der KI im Umfeld Lernen. In mehreren Sitzungen wurde die mögliche Bandbreite für den KI-Einsatz verdeutlicht. Das beginnt mit dem allgemein schon geläufigen Generieren von Textzusammenfassungen, geht aber weiter über Ideen-Generierung und Agenda-Vorschlägen, die KI-gestützte Entwicklung von Lerndesigns, über Eventmanagement, Seminarvorbereitung, Vorschlägen für geeignete Moderationsmethoden bis hin zur Geschäftsassistenz.

Philosophische Betrachtung: Kann KI kreativ sein?

Es gab auch eine philosophische Annäherung an das Thema: In einem Impulsvortrag von Dorothea Wintert von der Humanistischen Hochschule Berlin, wurde die Frage erörtert, inwieweit KI kreativ sein kann. Letztlich, so die Vortragende, könne KI so etwas wie ein „Pinsel für Wissensarbeiter: innen“ darstellen. Aber genauso wenig wie der Pinsel eines Malers kreativ ist, so ist es auch die KI, so ihr Resümee.

Vor einer Zeitenwende im Wissen und Lernen

Allen Beteiligten wurde im Lauf der Veranstaltung deutlich, dass wir im Bereich Wissen und Lernen vor einer Zeitenwende stehen. Über eine sehr lange Zeit lag der Fokus auf dem Thema Wissen (Schlagworte: „Wissen ist Macht“, auswendig lernen, Wissen aneignen), hat sich aber gewandelt hin zum Thema „Kompetenzen“ (Verstehen, Problemlösen, Teamfähigkeit, Beziehungsnetzwerke). Jetzt treten wir in ein neues Zeitalter ein, für das es aber noch keinen gängigen Begriff gibt. Das Motto ist „Selbst-Bildbarkeit und Metakompetenzen“, die dazugehörigen Tools sind ChatGPT, Copilot, KI-Agents etc. Es geht künftig um den richtigen Umgang mit Tools, um die Zusammenarbeit nicht nur mit Menschen, sondern auch mit intelligenten Werkzeugen und Maschinen.

Vorbereitung der Mitarbeitenden auf KI

In den Unternehmen stellt sich zunehmend die Frage, wie man die Mitarbeitenden auf die neuen Herausforderungen und Möglichkeiten der KI vorbereitet (Stichwort „Adoption“). Gängige Modelle aus dem Changemanagement müssen hierfür noch angepasst werden, können aber hilfreiche, da bewährte Ansätze liefern.

Erste Erfahrungen zeigen, dass sowohl die Förderung von Awareness, Akzeptanz und ein Enablement aktiv betrieben werden müssen. Man muss sehr nutzer- und humanzentriert denken. Ansätze sollten „echte Probleme von echten Usern“ im Blick haben. Exploration und Experimenten muss ein entsprechender Raum gegeben werden. Der LernOS-Ansatz kann hier eine sehr große Hilfe darstellen.

Fazit: Neue Möglichkeiten durch KI

Resümierend kann festgehalten werden, dass sich im Umfeld Wissen und Lernen durch die KI vollkommen neue Möglichkeiten ergeben werden. Aber derzeit stehen wir noch ganz am Anfang der Entwicklung. In einem Vortrag wurde das sehr treffend auf den Punkt gebracht: Im Augenblick stehen wir in der Entwicklung auf der Stufe Wilder Westen. So wenig, wie man in der Anfangszeit der Besiedlung des Westens der USA ahnen konnte, was hundert oder hundertfünfzig Jahre später daraus entstehen wird, so wenig wissen wir heute, wohin sich künftige KI-Landschaften entwickeln werden.

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